17 oct 2015

Glasnost und Globalisierung

Der Kalte Krieg begann zwischen dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima in Japan und der Berliner Blockade in Deutschland. Die zwei mächtigsten Staaten der Erde, die Supermächte USA sowie UdSSR, begannen einen regelrechten Wettbewerb der Macht und der Ideologie. Wer gewann? Die kapitalistische Marktwirtschaft oder die sozialistische Planwirtschaft? Die liberale, westliche Demokratie oder die sozialistische Diktatur des Proletariats? Natürlich ging es auch ganz profan um die Macht der beiden Länder.

Mit der Atombombe hatte die Menschheit die Möglichkeit, die Welt komplett zu zerstören. Und bis in die 50er Jahre bauten USA und UdSSR so viele Atomraketen, dass sie die Welt mehrmals vernichten konnten. Ein Krieg zwischen beiden würde das Ende der Welt bedeuten, so dass sien un verstärkt Stellvertreterkriege nutzten, um sich nicht gegenseitig zu bekämpfen.
Die konventionelle Rüstung (Panzer, Flugzeuge, U-Boote) wurden nun wieder interessanter (Wer möchte schon einem Stellvertreter Atomraketen geben?). Das “Wettrüsten” begann. Gleichzeitig starteten beide Länder einen Wettlauf zum Mond: Wer wird zu erst da sein?

Stellvertreterkriege, Wettrüsten und der Wettlauf zum Mond kosteten sehr viel Geld. Insofern war es auch ein indirekter Wettbewerb der Wirtschaftssysteme. Während in der UdSSR der Staat immer bürokratischer und teurer wurde, stützte sich der nordamerikanische Staat auf die privaten Unternehmen. Nach und nach verlor die UdSSR den Wettlauf und somit den Kalten Krieg.

Ab den 1980er Jahren befand sich die sowjetische Wirtschaft in einer langen Wirtschaftskrise, die Qualität des Alltags sank enorm, und der technolische Vorsprung ging definitiv verloren. Die UdSSR – Regierung Gorbatschow wollte diese Krise beenden, indem wirtschaftliche und politische Reformen eingeleitet wurden. Diese sogennante Glasnost – Politik begann 1985. Also die Politik der Öffnung. Die technokratische Verwaltung sollte dezentralisiert, die Mitglieder der UdSSR autonomer werden. Die Marktwirtschaft wurde erlaubt und es gab die ersten, demokratischen Wahlen im Jahr 1988.
Gorbatschow.
Dies war allerdings das Ende der UdSSR: Die Menschen wollten weder die Diktatur der Kommunistischen Partei noch die Planwirtschaft, es gab mehrere Proteste und Demostrationen. Die Rote Armee versuchte diese zu unterdrücken, aber sie war wenig erfolgreich, und die sowjetische Elite dementsprechen desmotiviert.
1988 begann die UdSSR zu zerfallen. Neu gegründete Bürgergruppen und Parteien organisierten Demostrationen, in vielen sozialistischen Ländern der UdSSR gab es die ersten freien Wahlen. Estland, Lettland, Litauen, Polen, die DDR, die Tschechoslowakei, Ungarn und Bulgarien hörten zwischen 1988 und 1990 auf, Mitglied der UdSSR zu sein, ebenso Rumänien.
Russland wurde ebenfalls demokratisch, ab 1990 gab es das Amt des Staatspräsidenten und Boris Jelzin wurde gewählt. Die Rote Armee machte einen Staatsstreich, scheiterte aber. Eine Zeit lang existierte also der russische Staatspräsident Jelzin und der Generalsekretär der UdSSR Gorbatschow, ehe sich die UdSSR offiziell 1991 auflöste. Neue Staaten entstanden, wie Weissrussland, die Ukraine oder Kasachstan.

Jelzin.
Andere kommunistische Staaten welche nicht Teil der UdSSR waren veränderten sich ebenfalls. China, offiziell bis heute kommunistisch, öffnete sich der westlichen Marktwirtschaft. Das kommunistische Jugoslawien zerbrach wegen vieler nationaler Konflikte zwischen Serben, Bosnier und Koraten.

Die Teilung der Welt in zwei Blöcke, Ost und West, war beendet. Es begann das Zeitalter der Globalisierung. Nicht nur verbreitete sich die liberale Marktwirtschaft auf der ganzen Welt, von Kuba und Nordkorea abgesehen, sie wurde begleitet von einer weiteren technologischen Revolution, dem Internet, sowie der verstärkten Nutzung des Containers im Transportwesen.

So endete der Kalte Krieg relativ konfliktfrei, und zwischen den 90er und den 00er Jahren waren die USA die einzig dominierende Supermacht.
Mit dem Beginn der Wirtschaftskrise der liberalen Marktwirtschaft 2008/2009 gibt es neue Veränderungen, und wir werden uns von der Zukunft überraschen lassen.

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