24 may 2013

The whip that talks – Die alltägliche koloniale Gewalt und die Strafexpeditionen

(1) Einleitung

Die Kolonialkriege [waren] nur die verstreuten Spitzen eines Eismassivs permanent prävalenter Gewaltausübung (Walter, 24). Diese und ähnliche Sätze waren oft in den Büchern der Kolonialgeschichte zu finden; aber nur selten wurde näher darauf eingegangen. Im Gegensatz zum Thema Kolonialkriege gab es kaum wissenschaftliche Monographien über die alltägliche koloniale Gewalt (wie, zum Beispiel, El trauma de la violencia colonial en Africa, Eine Kopfjagt – Deutsche in Ostafrika, Law Enforcement in British Colonial Africa oder Erste Auswirkungen des kolonialen Herrschaftssystems).
Dieser Artikel möchte auf diese Lücke hinweisen und zugleich eine Unterscheidung herausarbeiten: nämlich den Unterschied zwischen den deutschen neuartigen und den britischen erfahrenen Kolonialsystem; sowie den Unterschied zwischen Siedlungskolonien und eher weniger besiedelten, sogenannten wilden Kolonien.
Hierzu wurden vier Kolonien ausgewählt; jede einzelne von ihnen ist verschieden klassifizierbar. Von diesen Kolonien (Deutsch Südwest Afrika, Shouthern Rhodesia, Deutsch Ostafrika, British East Africa) sind jeweils zwei offizielle Siedlungskolonien und jeweils zwei gehörten einer anderen Nation an.

Zunächst werden in der Arbeit die alltägliche Gewalt und die Strafexpeditionen definiert; anschließend erfolgt eine Untersuchung der möglichen Ursachen der vorhergegangenen Definitionen. Zuletzt erfolgt die Analyse der alltäglichen Gewalt anhand von historisch belegten Informationen, wo auch die Unterschiede der vier Kolonien zum Ausdruck gebracht wird. Der untersuchte Zeitrum ist klar begrenzt: von den 1895er, nach dem Abschluss der Eroberungsphase, bis zu den 1914er, im Vorfeld des großen Krieges, welche in den Kolonien einen Ausnahmezustand erzeugte.

(2) Definition von alltäglicher Gewalt und Strafexpedition

Flagge von Southern Rhodesia
(bzw. der British South Africa Company),
1890 - 1923.
Bei der alltäglichen Gewalt handelt es sich um etwas, welches täglich stattfinden, auf allen Ebenen (psychologisch, physisch, usw.), nicht nur in einem Ausnahmezustand wie es in Falle eines Krieges wäre. In diesem Artikel möchte ich konkret die Gewalt untersuchen, welche sich dadurch auszeichnet dass jemand zu etwas gezwungen wird, was er weder sein noch tun möchte. Es werden nicht nur die klar physischen Strafexpeditionen untersucht sondern auch die eher unscheinbare Gewalt, der tägliche Zwang. Deswegen werden sowohl die legislativen als auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Kolonisierten und den Kolonisierenden berücksichtigt.
Flagge von Deutsch Südwestafrika
(ein anderes Modell mit Wappen wurde nie genutzt),
1884 - 1915.
Alles ist mit gute greifbaren Quellen belegt, allerdings sind die meisten staatlich, sprich offiziele, Quellen, so dass davon auszugehen ist dass die Realität darüber hinausging und viel verschwiegen wurde.
Nun zur zweiten Definition, die der Strafexpeditionen. Bis auf eine kurze Beschreibung (Killingray, 434, The punitive expedition consisted of a military or police force […] marching through the troublesome country burning villages and corps, lifting cattle and occasionally engaging in grief Rights with hostile. The result was a swathe of destruction) fehlt eine klare und abgegrenzte Definition. In keinem Lexikon und keiner Bibliographie welche ich für diesen Artikel einsah habe ich es entdeckt. Dennoch wurde der Begriff stets von sämtlichen Autoren genutzt und oftmals im selben Satz mit Feldzügen, Vernichtungskriegen und Racheexpeditionen genannt.
Flagge von East Africa (Protektorat),
1895 - 1920. 
Die Strafexpedition war keine Expedition da sie sich von den Zielen unterschied. Eine Expedition konnte verschiedene Ziele verfolgen und dabei auch gewalttätige, gar militärische Mittel nutzen; aber es hatte nicht den Krieg oder einen Kampf zum Ziel. Das Ziel war stets die wahllose Zerstörung von Hab und Gut des jeweiligen Gegners, sowohl militärische als auch Zivilpersonen wurden entweder gefangen genommen oder getötet.
Gouverneursflagge für Deutsch - Ostafrika,
1891 - 1918.
Der Unterschied zum militärischen Feldzug bestand darin, dass diese Strafexpeditionen lokal begrenzt waren und im Frieden in den eigenen Kolonialgebieten stattfanden. Sprich: eine Strafexpedition hatte nie das Ziel der Eroberung. Zugleich bestand die primäre Funktion darin die Bevölkerung für etwaige Aufstände zu bestrafen oder um ein Exempel zu statuieren anstatt Aufstände zu zerschlagen. Es sollte also vielmehr Aufstände vermeiden. Noch dazu waren sie oft von lokalen Beamten organisiert, oft gar ohne Erlaubnis oder Kenntnis der jeweiligen Kolonialgouverneure.
Diese Definition der alltäglichen Gewalt und der Strafexpedition spiegelten zwei verschiedene alltägliche Situationen in den Kolonien wieder: je stärker die administrative Vernetzung und je größer die Kolonistenbevölkerung, umso regulierter war die alltägliche Gewaltausübung in Form von Gesetzen und der (Zwangs-) Arbeit; die geradezu abenteuerlich anmutenden Strafexpeditionen fanden hingegen in den eher staatsschwachen Kolonialgebieten statt, wie ich in den folgenden Sätzen beweisen werde.

(3) Erklärung der Ursachen der Gewalt: vier Faktoren

Man kann von vier gewaltverursachenden Faktoren, welche nicht als determinierte oder klar von einander trennbare Phänomene verstanden werden sollten, ausgehen. Diese waren die schwache Rolle des Staates, das kulturelle Überlegenheitsgefühl der Kolonisten, das Interesse an kostengünstigen Arbeitskräften und zuletzt die Angst.

Zunächst möchte ich die Rolle des Staates analysieren. Man darf sich nicht die Kolonie als Abbild der administrativen Strukturen der jeweiligen Metropole vorstellen, sondern vielmehr als ein autonomes, lose verbundenes System.
Zugleich waren die Kolonisten stets eine Minderheit. Dies wirkte sich aus: Durch die ganze Geschichte der europäischen Expansion hindurch wurde dem kolonialen Administrator, egal welcher Ebene, keinen Tag erlaubt zu vergessen, dass er sich in einem Lebensumfeld bewegte, in dem Herrschaftsbeziehungen […] oft unter Rückgriff auf physische Gewalt […] stabilisiert (Walter, 23) wurde, die Kolonisten waren sich stets bewusst, dass sie in einer Beherrschungskolonie mit einer permanenten Belagerungssituation (Mann, 116) lebten.
Die Kolonialherrschaft war für die einheimische Bevölkerung, den Kolonisierten, in erster Linie vor allem [eine] Schreckensherrschaft (Mann, 118), und sie reagierte dementsprechend (Pesek, 203. In Deutsch Ostafrika gab es bis 1903 […] kein einziges Jahr, in dem es nicht zu Unruhen kam). Denn obwohl die einheimische Bevölkerung Afrikas schon Jahrhunderte von Gewalt untereinander gewöhnt waren, so war die koloniale Gewaltherrschaft noch systematischer, repressiver und spürbarer als die, welche sie schon kannten. Ein solches feindliches Klima vereinfachte den Kolonisten den Einsatz von Gewalt (Alonso Rocafort, 130).
Noch dazu gab es keine Gewaltentrennung, sondern es fand eine Konzentration der Macht in den Händen weniger statt. Die deutschen Gouverneure, die englischen Gouverneure British East Africas und die Administratoren Rhodesiens hatten umfangreiche exekutive und legislative Kompetenzen und wurden nur wenig kontrolliert (Conrad, 44). Dies hatte allerdings einen unbeabsichtigten Effekt: Der jeweilige Gouverneur fühlte sich als Stellvertreter des Kaisers der der englischen Krone, speziell in den deutschen Kolonien kam dies stark zum Ausdruck. Die Gouverneure verhielten sich wie in einer eher feudal geprägten Monarchie.
Des weiteren mussten sie ihrerseits den regionalen Beamten (Bezirksamtsmänner in den deutschen, District Commissioners in den englischen Kolonien) zahlreiche Kompetenzen übertragen, um eine halbwegs funktionierende territoriale Verwaltung sicherzustellen (Kaulich, 102. Die Bezirkshauptleute (später Bezirksamtsmänner) von Deutsch Südwestafrika hatten zum Beispiel das Recht Verordnungen zu erlassen samt der Befugnis, bei deren Nichtbefolgung Geld- oder Haftstrafen anzudrohen bzw. zu verhängen […] Außerdem wurde [ihnen] schon 1896 die Ausübung der Strafgerichtsbarkeit gegenüber der kolonisierten Bevölkerung übertragen). 
Askarikompanie bereit zum Abmarsch (zwiscehn 1914 und 1918)
Die meisten Kolonialbeamten waren Militärs, mit einer starken Preussen- und Junkertum Mentalität, welches diese geradezu mittelalterlich anmutende Gedankenwelt mit der kolonialen administrativen Verwaltung verwechselten (Pesek, 272, 273). Die Kolonialverwaltungen versuchten des öfteren klar zu stellen, dass es sich um einen Beamtenstaat handelte, wenn auch mit geringem Erfolg (Pesek, 282). Die unteren Kolonialbeamten gehorchten ihrerseits selten ihren Lehnsherren, den Gouverneuren, so dass diese öfters Rundschreiben senden mussten, um ihre Vasallen, daran zu erinnern, dass sie für bestimmte Aktionen ihre Erlaubnis einholen müssten (Bernhard, 169. Nach den Vorbereiten einer nicht genehmigten Strafexpedition schrieb der Gouverneur Deutsch Ostafrikas am 16. März 1903 in einem Runderlass, in dem er die „Herren Militärstation-Chefs […] nochmals verpflichtete, die Genehmigung zu jeder Expedition im voraus einzuholen.“)
Dieser koloniale Staat, der nicht über den Entwicklungsstand des frühmodernen Staates (Walter, 21) hinauskam und sowohl administrativ als auch personal bedingt war, war einer der Faktoren für die täglich angewandte Gewaltausübung.

Die Bevölkerung der westlichen Zivilisation verstand sich als fortschrittlicher, vernünftiger als der Rest der Weltbevölkerung, und deswegen müsse man ihnen dieses Wissen lehren.
Diese zunächst arrogant, aber (von ihren Standpunkt aus) positiv erscheinende Mission wurde jedoch auf eine paradoxe Weise umgesetzt. Um die Unzivilisierten zu zivilisieren, müsse man notfalls unzivilisierte Mittel nutzen, da diese nur besagte Mittel verstehen könnten. Diese Ideen wurden dadurch gestützt, dass man die Kolonisierten viel mehr als Kinder betrachtete, welche should be tarted as such (Anderson, 470. Meinung vom Farmer Captain A. H. James aus British East Africa). Disziplin und Gehorsam müssten sie lernen.
Diese Mentalität der zivilisatorischen Überlegenheit (welche sich unter anderem in der Form des Rassismus manifestierte) kam klar in der Art und Weise, wie man einen kolonisierten Gegner besiegen konnte, zutage: Erst [durch] die Rauchsäule, die aus der zerstörten Residenz des afrikanischen Chiefs emporstiege […] werde dem Gegner seine Niederlage klar, vermuteten die Offiziere (Pesek, 199). Mit der Stärke wollte man, dass sich die lokale Bevölkerung stets daran erinnern sollte, wer die (zivilisatorische) Überlegenheit habe. Sollte die Zivilisierung nicht gelingen, so behandelte man die Kolonisierten wie ungehorsame Tiere (Good, 11. Ndbele Rebels of 1896 were monsters in human shape, that ought to be shot down like wild dog or hyenas, until they are reduced to a state of subject submission to the White mans rule.)

Aber nicht nur Gehorsam musste gelehrt werden, sondern auch die Disziplin der westlichen Arbeit. Dass man dabei selber wirtschaftliche Vorteile ziehen könnte und zugleich die Wirtschaft der Kolonisierten zerstörte, war den meisten der Beteiligten bewusst. Denn dieses wirtschaftliche Interesse der Kolonisten war der dritte Faktor, der zur Gewalt animierte. Auf diesen Faktor werde ich weiter unten eingehen.

Zuletzt der vierte Faktor: die Angst. Sämtliche vorhergegangenen Faktoren waren anhand von Berichten über Strafexpeditionen, Gesetze, Berichte und Protokollen von gerichtlichen Prozessen greifbar gewesen, im Gegensatz zur Angst.
Die Kolonisten waren gewaltsam in fremdes Gebiet eingedrungen und als solche lebten sie in einem permanenten Verteidigungszustand (Mann, 120) . Zwar konnten sie sich der militärischen Überlegenheit sicher sein, aber größere Aufstände konnten überraschte Kolonisten überrennen und töten. Spezielle davor fürchteten sich die Siedler: ihre ständige Bewaffnung, gar das Tragen der Peitsche, kann man sowohl als Ausdruck der stolzen Überlegenheit wie auch der Angst vor einem Angriff interpretieren. Dementsprechend reagierten die Kolonisten auch äußerst empfindlich auf jedes negative Anzeichen. Wenn (oft falsche) Gerüchte über einen Aufstand die Runde machten, so nahmen die Kolonisten solche Gerüchte durchaus ernst (Pesek, 206, und Bernhard, 169. So gab es 1903 in Deutsch Ostafrika eine Strafexpedition gegen die Massai, da sie laut unbestimmten Gerüchten […] einige räuberische Einfälle in das Deutsche Gebiet geplant haben sollen.) Denn je gespannter eine Gefahrensituation für die Kolonisten wahrgenommen wurde, desto größer wurde die Bereitschaft, Gewalt einzusetzen.
Die Angst war bei weitem nicht ganz ungerechtfertigt: die Kolonisierten vergaßen die Unterdrückungen und oftmals ungerechtfertigten Gewaltanmaßungen nicht, so dass irgendwann ihre Wut, welche man als eine Menge an angestauten Hass beschreiben könnte (Alsonso Rocafort, 136), sich in physische Gewalt gegen die Kolonisten umwandeln könnte. Deswegen war der Akt des Tötens […[ grausamer, wenn der Jäger sich fürchtet (Alsonso Rocafort, 139, Zitat von Achille Mbembes).
Diese Angst erklärte auch, weswegen man oft von Rachefeldzügen und Selbstjustiz sprach: Aufstände waren die reale Manifestation der Angst der Kolonisten. Die folgende Gewalt (sogenannte Vernichtungskriege, Verschärfung der Gesetze) waren oft nicht nur das Resultat der Wiederherstellung der staatlichen Gewalt, sondern auch ein Versuch, die Angst zu stillen, indem man diese zu vernichten suchte.

(4) Der reale Alltag in den Kolonien

Ade Ajayi, J. F. , Karte Nr. 64.
Bei den zwei deutschen und zwei englischen Kolonien stelle ich fest, dass die Situation der alltäglichen Gewalt in den jeweiligen Kolonien verschieden ausgeprägt war. In den Siedlerkolonien war die Administration und die Autorität der jeweiligen Metropole stärker ausgeprägt als in den anderen Kolonien, die Gesetze wurden umgesetzt und es gab relativ selten Aufstände und Strafexpeditionen. Ein weiterer Unterschied machte sich bei den jeweiligen Nationalitäten bemerkbar: die englischen Kolonien waren weitaus bevölkerungsreicher und besser organisiert als die deutschen Kolonien. Insofern sollte man diese beiden Aspekte, sprich: die nationale und die demographische, berücksichtigen.


In zahlreichen wissenschaftlichen Werken werden Demographische Fakten zu kurz angesprochen, Quellen nur selten genannt. Dies soll in diesem Artikel vermieden werden, auch weil man sich des demographischen Unterschieds bewusst sein muss:

Kolonie
Bevölkerung (Kolonisierende)
Gesamte Bevölkerung (Kolonisierende und Kolonisierte)
% der Kolonisierenden von der gesamten Bevölkerung
Southern Rhodesia 16.500 in 1909 (1)
30.000 in 1920 (2)
718.500 in 1909 (3)
780.000 in 1920 (2)
1909: 2 %
1920: 4 %
British East Africa 600 in 1905 (4)
2.000 in 1907 (4)
3.000 in 1910 (5)
16.812 in 1931 (6)
1.200.000 in 1905 (4)
1.200.000 in 1907 (4)
3.000.000 in 1910 (5)
2.966.994 in 1931 (6)
1905: 0.05 %
1907: 0.16 %
1910: 0.1 %
1931: 0.6 %
Deutsch Ostafrika 3.000 in 1910 (7)
5.400 in 1913 (8)
8.000.000 in 1910 (7)
7.700.000 in 1913 (8)
1910: 0.0375 %
1913: 0.07 %
Deutsch Südwestafrika 7.110 in 1907 (9) 200.000 in 1903 (9) 1907/03: 4 %

Wie man der obigen Tabelle entnehmen kann, waren sowohl Deutsch Südwestafrika als auch Shouthern Rhodesia richtige Bevölkerungskolonien, fast 5 % der gesamten Bevölkerung stammte nicht von den Kolonisierten ab. Bei den anderen, wilderen Kolonien sah die Situation wesentlich anders aus: British East Africa und Deutsch Ostafrika erreichten nicht mal 1 %, und British East Africa begann sich erst in den 30er des 20. Jahrhunderts zu verändern. Auch war die reale Bevölkerungszahl, mit jeweils 3000 Kolonisten in beiden Kolonien, nicht hoch. Da waren die 7100 Kolonisten in Deutsch Südwestafrika und erst recht die 16500 in Southern Rhodesia demographisch wesentlich ausschlaggebender. Ein Merkmal, welches die Nicht – Siedlerkolonien begleitete, waren die einheimischen Bevölkerungszahlen: wesentlich geringer als eine Million bei den Siedlerkolonien, mehrere hingegen bei den Wilderen.
Insofern müsste auch die alltägliche Gewalt verschieden ausgeprägt sein: der Ausnahmezustand, der Gefühl der Verteidigung war in diesen Kolonien dementsprechend stark ausgeprägt und die Strafexpeditionen an der Tagesordnung.

1 The Encyclopaedia Britannica, 11. Edition, 1910/1911, Vol. 23 – 24, S. 261.
2 Chambers Encyclopedia, Vol 11, London, 1955, S. 676.
3 The Encyclopaedia Britannica, 11. Edition, 1910/1911, Vol. 23 – 24, S. 262.
4 http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Kenias
5 The Encyclopaedia Britannica, 11. Edition, 1910/1911, Vol. 23 – 24, S. 601.
6 Chambers Encyclopaedia, Vol 11, London, 1955, S. 201.
7 The Encyclopaedia Britannica, 11. Edition, 1910/1911, Vol. 23 – 24, S. 772.
8 http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Ostafrika
9 The Encyclopaedia Britannica, 11. Edition, 1910/1911, Vol. 23 – 24, S. 800.

(4.1) Die Strafexpeditionen

In allen vier Kolonien gab es Strafexpeditionen, während aber die Siedlungskolonien schon ab ca. 1900 rasch durch Siedlerfarmen weitflächig kontrolliert werden konnten, war die Kontrolle über die beiden Ostafrikas nur an der Küste wirksam und es gab nur selten längere offizielle Friedensjahre, da die kolonisierten Völker wesentlich einfacher den Widerstand organisieren konnten. Strenggenommen wurden diese Kolonien nie komplett von der jeweiligen Kolonialmacht beherrscht.
So gab es zwischen 1890 und 1894 zahlreiche Überfälle durch die Hehe auf kleinere Expeditionen und Karawanen. Der Leiter der Militärstation Mpapa entsendete 1890 ohne Erlaubnis des Gouverneurs eine Strafexpedition gegen die Hehe aus, zahlreiche Hüten wurden verbrannt.
Der deutsch-ostafrikanische Kommandeur der kaiserlichen Schutztruppe organisierte, da die Überfälle weiter anhielten, im Mai 1891 eine größere Strafexpedition, „um die räuberischen und unbotmäßigen Wahehe zu züchtigen (Morlang, 82). der Gouverneur Julius Freiherrvon Soden hielt dies für unnötig, aber er wollte auch die Söldertruppe nicht weiterhin gelangweilt, bezahlt und aufrührerisch in seiner Nähre
Julius Freiherr von Soden
(Gouverneur 1891 - 1893)
wissen. Wie auf jeder Strafexpedition wurde ohne Ziel jedes Dorf verbrannt, bis die Expedition, und das war eher die Ausnahme denn die Regel, durch einen massiven Überraschungsangriff durch die Hehe vernichtet wurde. Im Juni 1892 rüstete Leutnant Tomvon Prince von der Militärstation Kisaki deswegen ohne Kenntnis des Gouverneurs zu einer weiteren Strafexpedition, von ihm als Rachefeldzug betrachtet. Seine Askari brannten zahlreiche Dörfer nieder und erschossen jeden Hehe, auf den sie stießen.
Es gab zwischen 1891 und 1897 bis zu 61 Strafexpeditionen, was vermutlich auch daran liegen könnte dass alle Gouverneure des Jahre zwischen 1892 und 1906 Militärs waren (Baer, 80), vom einzigen Zivilisten von Soden abgesehen.
Ganz ähnlich verhielt es sich in British East Africa: die Ndebele starteten 1896 einen Aufstand, und sie wurden in zahlreichen Feldzügen rasch besiegt, allerdings wurde der Krieg seitens der Weißen als Rachefeldzug geführt (Döpcke, 16). Die oben erwähnte Reaktion durch die Angst kam hier besonders gut zum Ausdruck,
Auch nach 1906 gab es kleinere Strafexpeditionen, sowohl im deutschen als auch im englischen Ostafrika. So fanden 1904 und 1913 Punitive Raids (Tignor, 274) in British East Africa statt.
Dies waren die Strafexpeditionen in den eher wilden Gebieten, während man bei den anderen Kolonien eher von tatsächlich organisierten Feldzügen sprechen könnte, wo die alltägliche Gewalt weniger durch Truppen und brennende Häuser als vielmehr durch von Peitschenhieben verursachte brennende Rücken zum Ausdruck kam.

(4.2) Die alltägliche Gewalt – Gesetze und Arbeit

In den beiden Siedlungskolonien Southern Rhodesia und Deutsch Südwest Afrika ging es scheinbar zivilisierter zu, so dass man in diesen Fällen eher von einen Alltag, der welcher selten von einzelnen kurzen Aufständen unterbrochen wurde, sprechen konnte.
Besonders interessant war die gesetzliche Situation. Dabei konnte man von einen einfachen, historischen Prinzip ausgehen: je mehr Gesetze es zu bestimmten Fällen gab, umso wahrscheinlicher war es, dass in diesen Fällen die ursprünglichen Gesetze umgangen worden waren. Das besondere: Wenn schon eine gesetzliche Strafe nach damaliger, westlicher Auffassung in Europa nicht mehr zeitgemäß war, dennoch in den Kolonien angewandt wurde: wie musste der reale Alltag sein, welcher nicht mehr vom Staat erfasst werden konnte?
In sämtlichen Kolonien gab es zwei verschiedene Rechtssysteme: das der Kolonisten und das der Kolonisierten. Im Falle der Kolonisierten gab es keine Trennung von Verwaltung und Justiz, d. h., der entsprechende Verwaltungsbeamte war in diesen Fällen gleichzeitig auch Richter (Kaulich, 126, Osterhammel, 64). Der deutsche Beamte war der Bezirksamtsmann (Kaulich, 129. Der Bezirksamtsmann war Richter, Beamter und militärischer Chef in einer Person); sein englischer Pendant war der Native Commissioner.
Dabei konnte man zwei verschiedene Phänomene beobachten: sowohl in den deutschen als auch in den britischen Kolonien gab es zunächst noch Beschränkungen, die Kolonisierten waren zum Teil noch stark geschützt. Dies änderte sich bis zur Jahrhundertwende: Zum einen Benötigte man Arbeitskräfte, zum anderen glaubte man, dass die Kolonisierten wegen der Aufstände stärker diszipliniert werden müssten.

Als erstes möchte ich die Gesetzesänderungen untersuchen welche durch die Aufstände verursacht wurden. Als Beispiel dient die Siedlerkolonie Deutschsüdwestafrika. Vor den Unruhen von 1896 hatte der Bezirksamtsmann noch zahlreiche Beschränkungen: Bei Verhängung und Vollzug der zulässigen Strafen musste der Häuptling anwesend sein, und bestimmte Personen, wie Frauen […] waren generell von der körperlichen Züchtigung ausgeschlossen (Kaulich, 131, 132). Dementsprechend waren auch die Strafen relativ mild, es gab nur wenige Prügel- und Todesstrafen, die Gefängnisstrafen waren gering. Anders war es ab 1896, nach dem Aufstand: nun gab es keine Beschränkungen mehr, die Zahlen der Strafrechtsurteile stiegen (Kaulich, 134. Die Strafrechtsurteile stiegen von 765 in 1906/1907 auf 3194 in 1912/1913, ebenso die Prügelstrafe (von 336 auf 1713) und die Todesstrafe (1912 gab es 14 und 1913 10 Todesurteile).

Zweitenes möchte ich auf die die wirtschaftlich orientierten Gesetze eingehen, welche um 1900 die Situation erneut veränderten. Die Ursachen dafür wurden oben kurz angesprochen: die Kolonisten benötigten Arbeitskräfte, sei es für ihre Farmen und Plantagen, sei es für die Minen. Die Subsistenzwirtschaft der Kolonisierten funktionierte so gut, dass keinerlei Bereitschaft bestand, für einen Hungerlohn unter der Herrschaft der Peitsche auf den Plantagen der Weißen zu arbeiten (Baer, 85). So griffen die [Kolonisten] im Einvernehmen mit der Kolonialverwaltung zu einem breitgefächerten System von direkten und indirekten Zwangsmaßnahmen (Franke, 213). Und diese bestand darin, dass man die Hüttensteuer erhob: 1894 in Southern Rhodesia (Döpcke, 15), 1898 in Deutsch Ostafrika (Franke, 214), 1905 in Deutsch Südwestafrika (Kuss, 213). Nun war es so, dass zum Beispiel ein besteuerter Kolonisierter in Deutsch Ostafrika rund 3 Rupien jährlich bezahlen musste, also einen Monatslohn (Franke, 214). Diese Steuerlast wurde dadurch schwerwiegender, dass viele Kolonisten ihre Arbeiter betrogen.
Dass die Kolonisierten sich nicht widerstandslos diesen Steuern fügten, zeigte sich darin, dass man extra die lokalen Militär- und Polizeitruppen damit beauftragen musste (Baer, 95. Bericht des Angestellten Lieblinger der Disconto – Gesellschaft, 1905: Wer seine Steuer nicht bezahlen kann, muss für die Station fern von den Seinigen arbeiten und ist der Willkür der Askaris preisgegeben, die mit der Nilpferd-Peitsche hinterher sind. Diese sog. Tributarbeit […] hasst der [Kolonisierte] bis aufs tiefste, er muss sich derselben jedoch fügen, sonst wird ihm sein Vieh fortgenommen und seine Hütte mit allem, was darin ist, verbrannt.)
Denn zwischen 1898 und 1901 gab es allein in Deutsch Ostafrika bis zu 25 größere Widerstandsaktionen gegen die Steuereintreibungen (Bernhard, 160). Auch so wurde „der Steuerzwang […] von den lokalen Vertretern des kolonialen Staates (wie den Native Commissioners in Southern Rhodesia) systematisch und mit Gewalt durchgesetzt“ (Döpcke, 16).
So war nicht nur die Steuereintreibung, sondern auch die Sicherung der Arbeitsverträge, welche zwischen den Kolonisten und den Kolonisierten geschlossen wurden, Aufgabe der Polizei und Militärs. Ein Paradebeispiel war das Master and Servants Act von 1906. Es war schon 1875 in England als zu veraltet aufgehoben worden, aber auf Initiative der Siedler von british Wast Africa ab 1906 erneut, aber nur in British East Africa, eingeführt (Anderson, 461. It was an important characteristic of this body of law that while the employer could be subjected to civil action for any breach, the Worker was liable to penal sanctions.). Wurden Verträge gebrochen oder gab es Streiks, so wurden die, wie ein deutsch-ostafrikanischer Arbeitskommissar 1909 sagte, vertragsbrüchigen Arbeiter […] durch Vermittlung […] dem Arbeitgeber wieder zugeführt (Franke, 236).
Denn dies musste man betonen: offiziell gab es keine Sklaverei mehr. Deswegen mussten die Kolonisierten mündliche oder schriftliche Verträge mit den arbeitgebenden Kolonisten eingehen, um sich das Steuergeld verdienen zu können (Anderson, 470. Außerdem „It was common […] for part of labour wages to be withheld each mouth in order to ensure that he re contracted“, eine Zwickmühle entstand). Letztendlich mussten die Kolonisierten sogenannte Lohnbücher bei sich führen, um dies zu verzeichnen. In manchen Teilen der Kolonien mussten sie sogar für eine bestimmte Zeitlang Frondienst leisten, sprich: für den Staat einige Tage lang unentgeltlich arbeiten (Franke, 215. Noch dazu bekam die Chaga aus Deutsch Ostafrika seit 1911 jährlich drei sogenannte Arbeitskarten [welche sie] zu je 30 Arbeitstage abzuarbeiten hatten.)
Trotz staatlicher Hilfe, die Arbeiter zu kontrollieren, there was a constant demand if not an expectation that employers should have the right to punish workers physically (Killingray, The Rod of Empire, 204), denn in den zivilisierteren englischen Kolonien war dies offiziell Untersagt. Diese Selbstjustiz war in den beiden deutschen Kolonien hingegen explizit von den Obergerichten von Daressalam und Windhuk genehmigt worden, indem man sich an das Väterliche Züchtigungsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches vom Reich orientierte. Sollten sie dennoch das Maß überschreiten, so wurden die Kolonisten nur milde verurteilt (Baer, 118).

Nilpferdpeitsche
Der letzte Aspekt betrifft die Bestrafung. In der deutschen Kolonialgesetzgebung war festgelegt, dass man gegenüber Kolonisierten folgende Strafen anwenden könne: körperliche Züchtigung (Prügelstrafe), Geldstrafen, Gefängnis mit Zwangsarbeit, Kettenhaft und Todesstrafe. Bei den Todesstrafen musste man sich die Erlaubnis beim Gouverneur einholen. Die Prügelstrafe war auf 25 Schlägen begrenzt, sollte es mehr Schläge geben, so sollten sie erst nach zwei Wochen vollzogen werden. Des weiteren musste stets ein Arzt den Angeklagten untersuchen (Zorn, Gesetz Nummer 313 Paragraphen 2, 6, 8, 9 und 11). Ebenso wurden die Strafinstrumente vom jeweiligen Gouverneur festgelegt: Im Fall Deutsch Ostafrikas war es 1906 die Nilpferd-Peitsche (Baer, 83) und in Deutsch Südwestafrika 1905 der Schambock (Achillers).
Allerdings war der Begriff der Straftat sehr dehnbar: In den deutschen Kolonien konnte man schon wegen Trägheit, Widersetzlichkeit, fortgesetzter Pflichtverletzung und unbegründetes Verlassen der Dienststelle (Baer, 84) bestraft werden, auch auf kleine Vergehen wie Mundraub, Landstreicherei und Lügen standen hohe Prügel und Kettenstrafen (Kaulich, 134). In British West Africa waren kleinere Straftaten failure to work, […] and using insulting language to the master or his agent [welches mit] one months wages or a similar term of imprisionment“ (Anderson, 462) bestraft wurden. Mit der Nothern Rhodesia Ordinance von 1914 konnte man sogar für Hexerei bestraft werden (Browne, 481. Any person as a Wizard […] may be sentenced to 3 years imprisonment, and 20 lashes.)
Die körperliche Züchtigung wurde des öfteren von den Kolonialbeamten bevorzugt (Anderson, 470), da die Kolonisierten ohnehin selten das benötigte Geld für die Strafen hatten und ihre Arbeitskraft gebraucht wurde (Anderson, 473. Many magistrates defended judicial flogging as the only alternative.) Wenn die Verurteilten vor die Wahl gestellt wurden, in only two of 40 cases had the African elected to go to jail (Anderson, 473). Aber nicht weil die Züchtigung von diesen nicht als besonders hart empfunden (Baer, 83) wurde, sondern um für die Steuerbeschaffung arbeiten zu können (Killungray, The Rod of Empire, 202).

Mit dieser kurzen Beschreibung der gesetzlichen Lage der Kolonisierten dürfte ihre Situation zu verstehen sein. Allein die Tatsache, dass die Strafen, welche schon damals in Europa als unpassend erschienen, kodifiziert wurden, verdeutlichte, dass die nicht erfassbare, alltägliche Gewalt größere Ausmaße angenommen haben dürfte als vermutet. Deutlich erkennbar wurde dies vor allem in den sehr zahlreichen (ab 1910) aktenkundig geworden Fällen von Misshandlungen und Selbstjustiz seitens der weißen Siedler, die nicht selten in brutale Exzesse mit Todesfolge ausarteten und die nur eine äußerst milde Strafverfolgung und Ahndung zur Folge hatten (Kaulich, 276).
Dies merkten schon die Zeitgenossen in den Kolonien. Sogar der Gouverneur von British East Africa. Sadler himself went on to admit that district officers were inclined to use the ordinance to punish the native on behalf of the master (Anderson, 462), also den Kolonisten. Die Gesetze wurden willentlich überschritten, so sagte ein Kolonialbeamter, dass „es fast unvermeidlich [wäre], dass von den Hieben der Flusspferd-Peitsche Löcher in die Haut gerissen werden“ (Baer, 83) so dass die Verurteilten sogar daran sterben können.


(4.3) Der Fall von Ludwig Cramer (Mamozai)

Rücken eines der Sklaven Carmers.
Ludwig Cramer zog 1907 mit seiner Familie nach Deutsch Südwestafrika, er hatte also den Krieg nicht miterlebt und der weiße Bevölkerungsteil war schon relativ dicht. Durch die dortigen im August ausgestellten Kolonistenverordnungen durfte kein Kolonisierter mehr Land erwerben oder Vieh halten, er musste also für Lohn arbeiten. Den Cramers wurden vom Distriktsamt im August 1907 drei Männer, fünf Frauen und sechs Kinder zugewiesen.
Nach einiger Zeit fühlten sich die Cramers bedroht, glaubten dass ihre Arbeiter sie vergiften wollen, des weiteren gab es einige Viehdiebstähle.
Ludwig Cramer wollte dies aufklären indem er die Frauen mit Peitschenhieben überzog. Und dies so grausam, dass es im September 1912 zum Prozess kam. Eine der Frauen hatte eine Fehlgeburt gehabt, eine weitere wandte sich vor Schmerzen, eine dritte hatte große Wunden davongetragen und eine vierte war verstorben (wobei der Arzt betonte dass dies nicht unbedingt auf die Peitschenhiebe zurückgehen müsse). Bis zum April 1913 dauerte der Prozess, inzwischen war eine weitere Frau (welche sich vor Schmerzen gewandt hatte) verstorben. Der Richter, obwohl von der Schuld Ludwig Cramers überzeugt, verurteilte ihn zu nur 4 Monaten Gefängnis und 2700 Mark Strafe, statt der vorgegebenen 21 Monate.

(5) Schlusswort

Wie man erkennen konnte, war das Phänomen der alltäglichen Gewalt schwer zu fassen. Der Kolonisierte war in allen vier Kolonien verschiedenen Gewalten ausgesetzt, gegen die er sich nur schwer zur Wehr setzen konnte. Die Kolonisierten befanden sich in der Zwangslage und wurden nicht selten wegen Nichtigkeiten ausgepeitscht (Anderson, 471. A farmer had brutally flogged a squatter for refusing to work, and then when he ran away, caught him and sued him for breach of a verbal contract.)
Des weiteren habe ich eine starke Diskrepanz dieses Themas bei der Fachliteratur bemerkt: auf der einen Seite gibt es geradezu philosophische Auseinandersetzungen mit dem Thema Gewalt im kolonialen Afrika, auf der anderen Seiten standen nur kurze konkrete Absätze in den wissenschaftlichen Untersuchungen der Kolonialgesetze zur Verfügung. Auf dieses Ungleichgewicht möchte ich hinweisen.
Zuletzt, ein Gang durch das koloniale Daressalam, geschrieben vom Kolonialminister Dernburg, der 1907 diese Stadt besuchte. Dort ging nahezu jeder Weiße mit einer Peitsche spazieren […], auf dem Tisch der Hauptkasse habe ich eine solche gefunden, im Stationsbüro oder der Usambarabahn lag sie direkt neben dem Tintenfass, und so erlaubt sich fast jeder Weiße auf jedem beliebigen Schwarzen herumzuschlagen (Baer, 84).
So war der koloniale Alltag few settlers hesitate to flog their servants for petty offences (Anderson, 474).


Quellen:
  • ACHILLERS, Robin. Prügelstrafe und Züchtigungsrecht in den deutschen Kolonien Afrikas, 2007. http://www.libri.de/shop/action/productoDetails/7069532/robin_achilles_pruegelstrafe_und_zuechtigungsrecht_in_den_deutschen_kolonien_afrikas_3638870286.html (13.6.2010)
  • ADE AJAYI, J. F., & CROWDER, Michael. Historical Atlas of Africa, Leeds, 1985.
  • ALONSO ROCAFORT, Victor. "El trauma de la violencia colonial en Africa". In: Foro internio: Anuario de teoria politica, 2004, nr. 4, S. 119 – 152.
  • ANDERSON, David. "Master and Servant in Colonial Kenya". In: The Journal of African History, nr. 41 (3), 2000, S. 459 – 485
  • BAER, Martin, & SCHRÖTER, Olaf. Eine Kopfjagt – Deutsche in Ostafrika, Berlin, 2001.
  • BERNHARD, Horst. "Erste Auswirkungen des kolonialen Herrschaftssystems". In: Philosophie der Eroberer und koloniale Wirklichkeit: Ostafrika 1884 – 1914, Berlin, 1981, S. 153 – 210.
  • BROWNE, J. "Witchcraft and British Colonial Law." In: Africa: Journal of the International African institute, Nr. 8 (4), 1935, S. 481 – 487.
  • CHAMBERS ENCYCLOPAEDIA, London, 1995.
  • CONRAD, Sebastian. Deutsche Kolonialgeschichte, München, 2008.
  • DÖPCKE, Wolfgang. Das koloniale Zimbabwe in der Krise, Hamburg, 1992.
  • FRANKE, Jürgen. "Zur Herausbildung von Lohnarbeitsverhältnissen bei den Chagga unter den Bedingungen der deutschen Kolonialherrschaft". In: Philosophie der Eroberer und koloniale Wirklichkeit: Ostafrika 1884 – 1918, Berlin, 1981, S. 211 – 239.
  • GOOD, Kenneth. "Settler Colonialism in Rhodesia". In: African Affairs, Nr. 73, 1974, S. 10 – 36.
  • KAULICH, Udo. Die Geschichte der ehemaligen Kolonie Deutsch Südwestafrika (1884 – 1914), Frankfurt am Main, 2001.
  • KILLINGRAY, David."  The Mainteance of Law and Order in British Colonial Africa". In: African Affairs, Nr. 85, 1986, S. 411 – 437.
  • KILLINGRAY, David. "The Rod of Empire: The Debate over Corporal Punishment in the British African Colonial Forces 1888 – 1946". In: The Journal of African History, Nr. 35 (2), 1994, S. 201 – 216.
  • KUSS, Susanne. "Kriegsführung ohne hemmende Kulturschranke: Die deutschen Kolonialkriege in Südwestafrika (1904 – 1907) und Ostafrika (1905 – 1908)". In: Kolonialkriege, Hemburg, 2006, S. 200 – 220.
  • MAMOZAI, Martha. "Frauen und Kolonialismus – Täterinnen und Opfer". In: Ein Herrenvolk von Untertanen, Duisburg, 1992, S. 125 – 142.
  • MANN, Michael. "Das Gewaltdispositiv des modernen Kolonialismus". In: Kolonialismus – Kolonialdiskurs und Genozid, München, 2004, S. 111 – 135.
  • MORLANG, Thomas. "Die Wahehe haben ihre Vernichtung gewollt – Der Krieg der kaiserlichen Schutztruppe gegen die Hehe in Deutsch Ostafrika (1890 – 1898)". In: Kolonialkriege, Hamburg, 2006, S. 80 – 108.
  • OSTERHAMMEL, Jürgen. Kolonialismus, München, 1995.
  • PESEK, Michael. Koloniale Herrschaft in Deutsch Ostafrika, Frankfurt am Main, 2005.
  • THE ENCYCLOPAEDIA BRITANNICA, London, 11. Auflage, 1910.
  • TIGNOR, Robert L. ."The Maasai Warriors: pattern Mainteance and Violence in Colonial Kenya". In: Journal of African History, nr. XIII (2), 1972, S. 271 – 290.
  • WALTER, Dierk. "Warum Kolonialkrieg?" In: Kolonialkriege, Hamburg, 2006, S. 14 – 43.
  • ZORN, Philipp. Deutsche Kolonialgesetzgebung, Berlin, 1901.
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17 may 2013

Nuevos Enigmas Históricos y citarse de forma exagerada

En un momento anterior mencioné que hay diferentes tipos delibros de historia, entre ellos las colecciones anecdóticas. En esa tupologia encaja el siguiente ejemplar: los Nuevos Enigmas Históricos al descubierto – de Nostradamus a Saddam Hussein por César Vidal.

VIDAL, César, Nuevos Enigmas Históricos al Descubierto
 – de Nostradamus a Saddam Hussein
edit. Planeta, [1. edit.], 2003, Barcelona.
Se trata, como el mismo autor afirma en su introducción, de una obra de divulgación que tan sólo pretende acercar al gran público a ese mundo apasionante de la Historia.
Aún así no creo que era necesario decidirse por el titulo Nuevos enigmas históricos, ya que ningún enigma se ha descubierto hace poco ni se tratan de enigmas reales sino de hechos históricos poco míticos.

La estructura es simple y claro (en sentido positivo): cada uno de los 27 capítulos responde a una pregunta que suele ser el titulo del mismo, iniciando con una breve introducción, siguiendo con la explicación del enigma (mejor: el hecho histórico) y concluyendo con un breve comentario bibliográfico. El autor da (casi siempre) respuestas completas a las preguntas. Es como si se estaría leyendo una enciclopedia escrita de forma fluida (como, siendo sincero, ocurre con la Wikipedia).
Su colección arbitraria de hechos históricos provenientes de todas las épocas se caracteriza por su gran variedad temática: desde las leyendas populares (¿Existió Drácula? ¿Acertó Nostradamus en sus profecías?), por anécdotas morbosas (¿Cuál fue la verdadera dolencia de Enrique IV elImpotente?), y secretos de conspiración (¿Por qué y como tuvo lugar elasesinato de John F. Kennedy?) hasta ámbitos discutidos por los historiadores que el autor sintetiza algo forzado (¿Por qué fracasó la Armada invencible? ¿Por qué fracasó el lanzamiento de julio de 1936 en Barcelona y Madrid?).
Algunos capítulos me parecen muy interesantes (¿Cuál es el origen ideológico de la Constitución de Estados Unidos? ¿Quién escribió los Protocolos de los sabios de Sión?), en primera linea porque los desconocía.

Todos los capítulos terminan con una breve lista (comentada) de las fuentes empleadas y recomendadas (excepto las preguntas 24 ¿Cuál fue la causa del escándalo Matesa? y 25 ¿Quién planeó el atentado contra Juan PabloII?).
Aquí lo que me disgustó: la forma como se cita César Vidal a si mismo. El hecho que numerosos autores se citen (comenzando por mis propios profesores universitarios) es normal y adecuado. César Vidal, opino, se pasa.
Su libro tiene 27 secciones, y cita 15, ¡quince!, veces a distintos libros suyos, en numerosas ocasiones incluso antes que monografías serías y mejores (reconozco, lo último sería discutible). En el comentario bibliográfico del capitulo 18 repite una obra que ya mencionó en el capitulo anterior, sino serían 16 veces. Y en el capitulo 12 tiene el orgullo de citar un capitulo de un libro suyo.
Es posible que hubiera ignorado eso, con todo las siguientes frases me obligaron señalar ese aspecto. En el comentario del cuarto capitulo escribe Titulo (no lo mencionaré, que ya se publica por su cuenta) que, dicho sea de paso, es mi última novela publicada….es una obra mágica y, precisamente por ello, el lector sacará sus propias conclusiones de maneras diametralmente opuestas. O del doceavo capitulo una obra que fue premiada con el premio de bibliografía de Las Luces del Año (Que si, no es necesario repetir dos veces que es premiado, ¡ya lo hemos entendido a la primera!). O en el quinceavo capitulo, tras primero citarse a si mismo, dice con todo, los mejores estudios han sido… y nombra en continuación las monografías serias. Considero superfluo e incluso algo arrogante el con todo empleado.

Aparte de la auto citación me parece discutible los juicios personales que presenta como la verdad única en algunos capítulos. El autor se empeña de dar una imagen objetiva, con todo se le escapan de vez en cuando comentarios y adjetivos subjetivos. Por ejemplo cuando trata la cuestión del problema sexual de Enrique IV: Al fin y a la postre, el reino fue heredado por su hermanastra, la futura Isabel la Católica. Difícilmente habría podido concebirse mejor destino para Castilla y para España.
Otro juicio personal que simplifica un hecho histórico es que el principal responsable de semejante calamidad (se refiere al fracaso de la armada de 1588) fue un monarca (Felipe II) imbuido de un peculiar sentimiento religioso que (…) acabaría provocando el colapso del Imperio español.
Incluso presenta su visión (que es una de varias teorías de conspiracion) acerca del asesinato de John F. Kennedy. Según su tesis la mafia, incluso el servicio secreto, contrató a dos asesinos (ninguno de ellos Oswald) quienes dispararon Kennedy. Es más, César Vidal se inclina por la idea que los Kennedy planearon crear una especia de dinastía de presidentes (como lo hacían Bush I y Bush II).

A pesar de toda la critica me parece una obra recomendable por el estilo fluido y la selección de anécdotas curiosas (¿Quién fue Jack el Destripador? ¿Fue un fraude la victoria electoral de John F. Kennedy?). El libro me recuerda detalles que había olvidado o nunca me había tomado la molestía de investigarlos, y es un buen descanso la lectura de algo más ligero siendo divertido.
Siempre y cuando la y el lector/ -a tenga en cuenta la presencia subjetiva de César Vidal es recomendable la ojeada de su libro. La brevedad de los capítulos invita a la lectura puntual y descontinúa, como leer breve uno o dos antes de dormir.


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10 may 2013

Sobre la innovación tecnología militar en escasez de recursos


Evolución y revolución tecnológica

El hecho que la falta de recursos, hasta un momento determinado disponibles siendo excesivamente útiles y necesarios, provoca la necesidad de buscar nuevas soluciones, suele tener como consecuencia la aceleración de la investigación tecnológica.

Durante la crisis de 1973 en Alemania se prohibió incluso el uso de las
autovías en los domingos para ahorrar el consumo de la gasolina.
La posible falta del petróleo en un futuro lejano se convirtió en un tema importante para el mundo industrializado cuando la OPEC cerró durante unas semanas sus grifos del oro negro. En el mismo momento que Europa escaseaba de petróleo, llegando a tal punto que en las carreteras apenas circulaban coches, la innovación tecnología para la energía renovable recibió su primer apoyo verdadero.

Innúmeras ideas y proyectos existían y existen con anterioridad de esas graves circunstancias, solo que se ven como momentáneamente innecesarias, se ignoran o incluso se olvidan.
Cambia cuando la escasez pone en obsolencia las armas, los transportes, en fin: lo necesario para una guerra contemporánea. Entonces se recuerda y se exige a los innovadores buscar urgentemente una solución. En el momento en que una potencia militar (sean los EEUU, China, Rusia o una Unión Europea realmente unificada) se ve incapaz mover sus tropas y sus máquinas por falta de carbón y petróleo, invirtió e invertirá todo lo que tiene con el fin de emplear nuevas fuentes energéticas de tal forma que un tanque o un avión pueda moverse (actualmente solo un submarino grande o un portaaviones tiene reactores nucleares).

Tanques alemanes como el A7V solo
podían circular en carreteras planas.
 
En periodos de paz o en periodos de guerra con abundancia de recursos y estando ganando un conflicto, la innovación tecnológica existe. De todas formas por la falta de presión político y militar, sus fondos financieros suelen ser menores y el interés militar escaso. Cuando se presentaron por vez primera los tanques, los generales se reían de dichos juguetes de metal – hasta que durante la primera guerra mundial vieron su nuevo valor estratégico, necesario para romper las trincheras enemigas. Que su eficacia sea más que discutible es otra cuestión, lo que ahora interesa es el cambio de opinión.   
Se puede hablar que en épocas de paz reina la invención evolutiva: lento y continuo se va descubriendo nuevas formas de armamento, sean cascos romanos, cañones cada vez mayores o pequeños aparatos voladores que disparan sin ser conducidos por un piloto.

Escasez de recursos + Deseo de guerra = Innovación tecnológica

Cambia fundamentalmente cuando se cumplen dos requisitos. Primero uno de los dos bandos tiene que encontrarse en problemas de recursos esenciales para continuar la guerra (escasez de hombres, de carbón, de petróleo, etc.…). Segundo ese bando tiene que poder y desear la continuación bélica. Es decir el bando que está ganando el conflicto es insuficientemente fuerte con vistas a derrotar su enemigo en poco tiempo, y dicho bando enemigo que se encuentra en apuros desea, independientemente del motivo, continuar con la guerra.
Si se cumplen esos dos requisitos se provoca una autentica revolución innovadora.
Quiero destacar la diferencia entre la escasez y la ausencia de recursos. Si la potencia (posiblemente perdedora) carece completamente del recurso que necesita con el fin de mantener con vida su aparato militar, la derrota es rápida y completa. La situación que estoy describiendo se cumple solo si los recursos son “escasos”, permiten la continuación de la guerra aun así con medios muy reducidos y ahorrando por todos los lados.

Con la industrialización esa diferenciaron entre evolución y revolución se hace muy evidente. A partir de entonces los ejércitos comienzan depender de un grado cada vez mayor de recursos cada vez menos abundantes y más complejos. Si hasta entonces los ejércitos necesitaban una cierta cantidad de ropa, alimentación, hierro y pólvora, a partir de entonces el valor de los dos últimos recursos prácticamente explota. Desde las guerras napoleónicas el uso del cañón se ha convertido en un instrumento militar normal, cada vez más pesado y más potente. Inventos como la metralladota tenían como consecuencia que el aumento del ratio de disparo requería un numero mayor de munición. Llevar la pólvora en un cuerno y algunas balas como lo hacían los mercenarios en el siglo XVI dejó de ser suficiente.  
El avance industrial, que otorga poder al país industrializado, igualmente le convierte en un adicto de todos los recursos que necesita con el objeto de continuar ser en lo que se ha convertido.
Por el otro lado el avance tecnológico y la mentalidad científica tienen la ventaja que posibilitan al país industrializado buscar una salida si los recursos necesarios escasean. Si encima dicho país se encuentra en una guerra y, al parecer, está perdiendo o le faltan tropas, armas o recursos, los científicos reciben todo lo que quieren. Eso si: justo cuando lo que suelen necesitar, eso es tiempo y paciencia, faltan.

Tengo tres ejemplos que quisiera destacar, todos ellos de la época industrializada y todos ellos desde el punto de vista del bando perdedor: los confederados americanos de la guerra civil (1861 – 1865), los alemanes imperiales de la primera guerra mundial (1914 – 1918) y los alemanes nacionalsocialistas de la segunda guerra mundial (1939 – 1945). En los tres ejemplos el bando fracasado (que resultan ser, subjetivamente y poco historiográfico hablando, los malos) comenzó con la búsqueda de nuevas armas alternativas cuando comenzaba encontrarse en apuros por el enemigo. Y en todos los tres casos suele ser a gran medida por el bloqueo económico.

Los confederados y el mar

El embargo comercial que sufrían los estados confederados por parte de los estados unidos era la mejor forma de molestarlos. Por un lado les era imposible exportar (y vender) su producto principal, el algodón, y por el otro lado la importación de hierro y armas se reducía a un mínimo (ya que carecían prácticamente de fábricas de munición y armamento). Por si fuera poco brillaba su marina por su ausencia, mientras que los EEUU ampliaron la suya de unos escasos 90 naves a casi 200. De tal forma les era posible completar el bloqueo cada vez mejor.
Stephen Mallory,
Secretario Confederado de la Marina
 desde 1861 hasta 1865.
Los confederados necesitaban crear huecos en esa red cada vez más densa, sin embargo difícilmente podían competir en la construcción con la US Navy por los pocos astilleros que tenían. Entonces Stephen Mallory, el ministro de marina de la confederación, se recordó de un nuevo modelo de barco con que habían experimentando los ingenieros ingleses y franceses: el Ironclad, un barco vestido de hierro. Ya en la guerra de 1812 contra Gran Bretaña habían experimentado los estadounidenses con un barco de ese estilo, y los franceses tenían con su Gloire otro modelo. De todos modos allí se quedaron.
Mallory ordenó la construcción de un Ironclad. En vez de montar un barco completamente nuevo se tapó al buque Merrimack con placas de hierro, convirtiéndolo tras unos meses en la nueva CSS Virginia. Extraño para sus contemporáneos hundió el 8 de marzo 1862 la USS Cumberland, la USSCongress, otros dos barcos militares y tres civiles, en menos de cinco horas. ¿Tan sorprendente es que, escasos años más tarde en 1898, unos pocos naves americanos hundieron la completa flota española del caribe?
Pocas horas después apareció la USS Monitor – un Ironclad fabricado por los EEUU. ¿Cómo era posible?
CSS Virginia.
Mallory, lejos de ser suficientemente humilde para mantener su proyecto en secreto, lo presentó en el congreso confederal, incluso los periódicos hablaron de eso. Y su equivalente noreño Gideon Welles leyó la noticia, investigó un poco y mandó construir a su vez un Ironclad, que incluso se terminó con anterioridad a que la CSS Virginia, siendo el nuevo USS Monitor.
Opino que las potencias ganadoras, en ese caso las EEUU, si tienen suficientes recursos, desarrollan grandes avances tecnológicas durante la guerra. Con todo: solo si es necesario. Welles nunca tenía planeado construir en serio un Ironclad (o mas). Ya bastaba con la construcción de las naves tradicionales de madera con el fin de completar al bloqueo. Cambió de opinión cuando se enteró que su enemigo iba construir un barco capaz de hundir la flota estadounidense.
 
La batalla entre la CSS Virginia (izquierda) contra la USS Monitor (derecha).
Cuando la USS Monitor y la CSS Virginia comenzaron la batalla, se dispararon mutuamente durante horas, sin causar daño al oponente. Entonces, por accidente, una bala de la CSS Virginia llegó alcanzar al mirador de la USS Monitor, cegando su capitán. Durante el cambio de mando, la USS Monitor se alejó del lugar de la batalla, y la CSS Virginia lo interpretó como un éxito, volviendo a su base. Eso provocó en los estadounidenses a su vez la sensación de haber ganado la beligerancia.

De todos modos, este empate demostró rápidamente a Mallory que los estadounidenses podían construir en menor tiempo un mayor numero de Ironclads. ¡Los confederados incluso habían tenido que usar el acero de algunos cañones suyos para crear su CSS Virginia! La posible solución para la victoria marina se ha esfumado, y se buscó otras soluciones. Inventaron las minas de agua, con el éxito que la US-Navy entró con considerable precaución y raramente en ríos confederados, con posterioridad a la perdida de una nave debido por una mina.
La H.L. Hunley junto con su creador.
Si era imposible luchar directamente al enemigo, se podía hacerlo a escondidas. Mediante naves de madera que se movían con vapor, pequeños y muy hundidos en el agua, se pretendía disparar un torpedo con dinamita a un barco, alejarse y desde la lejanía incendiar la cuerda para que explotase dicho torpedo. Junto a las naves de torpedo se empleó por primera vez con cierto existió un submarino militar. Evidentemente, hubo anteriormente experimentos con naves subacuaticas (1620 en Holanda, y durantela guerra de Independencia de los EEUU con el Turtle), solo que hasta entonces faltó el interés. Horace L. Hunley construyó en Julio de 1863 el primer submarino en Nueva Orleans bautizándolo con su apellido. El funcionamiento era similar a la nave torpedo. El submarino acerca medio hundido al barco enemigo, se coloca una mina y se aleja. Tras varios intentos fracasados (Hunley murió en uno de los experimentos) se logró hundir con éxito la USS Housatonic. Sin embargo, murió la tripulación volviendo a la base por asfixió.

Al final, las invenciones confederadas eran puntuales y, exceptuando las minas, prototipos únicos con escaso valor militar. Eso si: lograron molestar la US Navy, y una vez ganado la guerra sus nuevas tecnologías se copiaron e inspiraron a los técnicos del bando victorioso.

Los alemanes imperiales y el guano

Algo similar ocurrió en el segundo imperio alemán. La flota alemana era incapaz ganar la marina inglesa y su bloqueo marítimo era casi perfecto. Por esa razón desarrollaron los alemanes sus submarinos de forma considerable: la entente cordiale apenas utilizaba submarinos, mientras que los alemanes podían permanecer días bajo agua, viajando miles de kilómetros y atacando a los naves enemigos con relativa facilidad.

Un nido, hecho de guano.
Alemania posiblemente hubiera perdido la guerra tras apenas un años por la mera falta de munición. ¿Por qué? Para los explosivos era necesario el nitrógeno, y la única forma para conseguirlo de forma masiva era con los excrementos de aves, el llamado Guano de Iberoamérica. Es más, en 1879 comenzó la guerra del pacifico entre Perú, Bolivia y Chile para controlar la zona del Guano.
Claro: con la marina británica en el atlántico y una flota de submarinos incapaces de cruzar al océano atlántico, resultó algo difícil que llegue suficiente Guano.
Por esa razón la Alemania imperial necesitaba algo que pueda sustituirlo. Y lo encontró: mediante el Haber Bosch Verfahren se podía sintetizar amoniaco en grandes cantidades y fabricar con eso los explosivos y la munición.

Una vez finalizada la primera guerra mundial, se distribuyó la formula química por todo el mundo occidental, igual como muchos otros inventos del mundo químico alemán, inventados en un periodo de búsqueda de recursos alternativos y sintetizados.

Los alemanes nacionalsocialistas y el aire

Finalmente tenemos la Alemania nacionalsocialista. Cuando los nacionalsocialistas llegaron en 1933 al poder apoyaron las investigaciones militares. Conforme iba avanzando la guerra se redujo el apoyo, incluso se canceló o se estaba a punto de cancelar numerosos proyectos. Dos hechos cambiaron esa actitud: la imposibilidad de conquistarInglaterra y el alargamiento imprevisto de la guerra contra la Unión Soviética (más la derrota de Stalingrado 1943). Se hacía evidente la, cada vez mayor, debilidad de la Wehrmacht. Los aliados superaban en todos los campos los alemanes (número de soldados, aviones y tanques) gracias a sus abundantes recursos.

El misil Rheintochter R1.
Por esa razón se iniciaron a partir de 1942 nuevas investigaciones o se retomaron proyectos anteriormente abandonados. Descubrieron sistemas de cohete y la propulsión por reacción, ambas necesarias para combatir la inferioridad en el aire y con el fin de poder volar más alto que los aviones enemigos. Ejemplos serían los cohetes como la A4, Rheintochter y Rheinbote, o los aviones Henschel HS 117, Messerschmitt Me 329, Horten H IX, Dornier Do 335 y el Henschel HS 132. Incluso se desarrolló un lanzacohetes con el fin de defenderse contra la aviación enemiga, el Fliegerfaust de 1944. Por la cada vez mayor falta de material con el objeto de fabricar armas y munición se inventó para la infantería el Sturmgewehr 44 y el Sturmgewehr 45.
El A4 (o V2),
el arquetipo del concepto de las
armas milagrosas (Wunderwaffe).
Numerosos proyectos permanecían en la fase de prototipo, y escasos se producían en serie (como el Sturmgewehr). Lo que interesa es la esperanza (de desesperación) que pesaba sobre esas armas, que llegaron ser denominados oficialmente armas milagrosas (Wunderwaffen). La meta era que, con menos recursos y mayor eficacia, sean capaces de hacer frente ante la (cada vez más evidente) inferioridad numérica.

Una vez acabado la guerra numerosos inventos fueron copiados por los aliados victoriosos: aviones de propulsión, la tecnología de los cohetes, incluso el modelo del Sturmgewehr 44 y 45 (cuyos avances se copiaron en Francia, España y actualmente se produce en la fábrica Prvi Partizan en Serbia).

Conclusión

Es interesante observar como numerosos países intentan evitar sus desventajas militares mediante armas extraordinarias y tecnológicamente avanzadas: sean los submarinos alemanes durante las dos guerras mundiales, sean los descubrimientos de formulas químicas o sea la puesta en práctica militar de proyectos técnicos.

Tanto los confederados de la guerra civil como los alemanes en ambas guerras mundiales tenían la desventaja de carecer de los recursos esenciales que eran necesarias para sus guerras contemporáneas. Los confederados escaseaban en hombres y metales, igualmente como los alemanes. En los tres momentos históricos los bloqueos económicos y la (desde su punto de vista) inmovilización del avance militar o incluso el temor de perdida llevaron hacia el apoyo de la innovación. Con la presión que pesaba sobre los inventores e investigadores se hacían grandes saltos hacia adelante.
De todas maneras, la misma falta de recursos que lleva hacia el descubrimiento tecnológico habitualmente imposibilita el eficaz empleo. O el enemigo ya está conquistando el país, o ya ha copiado la idea (mediante propias investigaciones o mediante espías), o los recursos comienzan escasear de tal grado que ni se puede prolongar la hostilidad.
Eso es la razón de la adaptación de los nuevos conocimientos por parte del vencedor y su utilización en los siguientes conflictos.


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